Eignungs- und Orientierungspraktikum im Bachelorstudium

  Das Wort EOP auf einer Tafel Urheberrecht: © Vera Faust

Das nach dem Lehrerausbildungsgesetz 2009, kurz LABG 2009, eigenständige Orientierungspraktikum wird durch die Änderung im April 2016 ab dem Wintersemester 2016/2017 mit dem Eignungspraktikum zusammengeführt – zum schulischen Eignungs- und Orientierungspraktikum, das als Blockpraktikum in der Regel im ersten Bachelorstudienjahr stattfindet.

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Sylvia Gossani

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Die Bestandteile

Das Eignungs- und Orientierungspraktikum, kurz EOP, im Bachelorstudiengang besteht aus dem Vorbereitungsseminar, dem daran anschließenden Praktikum, einer schriftlichen theoriegeleiteten Dokumentation, dem Portfolio Praxiselemente und der Nachbesprechung des Praktikums.

Das Vorbereitungsseminar

Das EOP wird im Rahmen von Seminaren vorbereitet, die von der Geschäftsstelle des Lehrerbildungszentrums, kurz LBZ, der RWTH Aachen organisatorisch begleitet und curricular vom Institut für Erziehungswissenschaft verantwortet werden. In jedem Semester werden mehrere Parallelveranstaltungen angeboten.

Primäres Ziel dieser Seminare ist die Befähigung der Studierenden zur theoriegeleiteten Beobachtung in der Schul- und Unterrichtswirklichkeit. Darüber hinaus werden die Studierenden zur Reflexion ihrer Studien- und Berufswahl sowie der eigenen berufsbiografischen Entwicklung angeregt. Als Arbeitsmaterial dient ein Reader mit Texten zu ausgewählten, schulpädagogischen Themen, aus denen die Studierenden inhaltlich und methodisch relevante Gesichtspunkte für eine geeignete Beobachtungsaufgabe entwickeln können. Diese wird während des Schulpraktikums durchgeführt und in einer abschließenden, theoriegeleiteten Dokumentation ausgewertet und reflektiert.

Ziele des Praktikums

Praxisstudien verfolgen im Rahmen einer professionsorientierten Lehrerbildung das Ziel, Lehramtsstudierende zu befähigen, systematisch reflektierte Verbindungen von Theorie und Praxis konstruieren zu können. Um diese Fähigkeit aufzubauen, muss pädagogisches Wahrnehmen, Urteilen und Handeln in Wechselwirkung von theoriegeleiteter Reflexion und praktischer Erfahrung bereits zu Beginn des Lehramtsstudiums geschult werden. Zudem sollen die Studierenden mit Blick auf ihre beruflichen Zukunftserwartungen möglichst frühzeitig einen Einblick in den Arbeitsalltag von Lehrerinnen und Lehrern gewinnen. Dieser Zielsetzung dient das 25-tägige Eignungs- und Orientierungspraktikum als Pflichtbestandteil im Bildungswissenschaftlichen Studium des lehramtsorientierten Bachelorstudiengangs, das im Anschluss an das Seminar möglichst als fünfwöchiges Praktikum in der vorlesungsfreien Zeit stattfindet.

Die Eckpunkte des EOP im Detail

  1. Voraussetzung: Vorbereitungsseminar zum Eignungs- und Orientierungspraktikum wurde absolviert
  2. Dauer und Zeitraum des Praktikums: 25 Praktikumstage während eines Schulhalbjahres, möglichst innerhalb von fünf Wochen in der vorlesungsfreien Zeit
  3. Art der Praktikumsschule: alle Schulen im In- und Ausland, mit Ausnahme von Schulen, die als Schülerin oder Schüler selbst besucht wurden
  4. Stundenumfang des Praktikums: 50 Zeitstunden für Hospitationen einschließlich reflexiver Auswertung – das entspricht 50 Schulstunden à 45 Minuten und anschließender ca. 15-minütiger Reflexionsphase; andere Zeittaktungen für Unterrichtsstunden sind äquivalent zu verrechnen –, 25 Zeitstunden für die Teilnahme an außerunterrichtlichen Aktivitäten, Erprobung pädagogischen Handelns und/oder begleitete Unterrichtsversuche sowie 15 Zeitstunden für die Nachbereitung von Hospitationsstunden in Form von Protokollen sowie für situationsspezifische Aufgaben

Die Studierenden selbst sind zuständig für die Suche einer Praktikumsschule. Empfohlen wird es, das EOP an einer Schulform durchzuführen, die dem angestrebten Lehramt entspricht. Eine Liste aller Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs der Ausbildungsregion finden Sie hier. Es ist aber auch möglich, andere Schulformen zu wählen, z.B. Hauptschulen, Sekundarschulen oder Realschulen.

Praktika an Schulen in anderen Ausbildungsregionen außerhalb Aachens oder Bundesländern sind mit Zustimmung der Schulleitung ebenfalls möglich. Des Weiteren können Schulpraktika im Ausland absolviert werden. Hierfür gelten besondere Versicherungsbedingungen. Eine Beratung bei der Praktikumsmanagerin ist erforderlich.

Eine besondere Form des Auslandspraktikums stellt das Projekt easyGo-easyCome dar, bei dem Sie ein anerkennungsfähiges Praktikum an einer Kooperationsschule in Afrika, Lateinamerika und Asien absolvieren können. Des Weiteren eröffnet das Goethe-Institut die Möglichkeit, in verschiedenen Ländern Schulprojekte durchzuführen, die durch Stipendien finanziert werden.

Theoriegeleitete Dokumentation und Nachbesprechung

Während des Praktikums wird die im Vorbereitungsseminar entwickelte Beobachtungsaufgabe durchgeführt. Die Ergebnisse werden in einer theoriegeleiteten Dokumentation dargestellt. Die Studierenden haben die Wahl zwischen einem theoriegeleiteten Erfahrungsbericht, einem theoriegeleiteten Reflexionsbrief oder einer Falldarstellung.
In Einzel- oder Gruppenbesprechungen erhalten die Studierenden Rückmeldungen zu ihren schriflichen Arbeiten. Darüber hinaus dienen diese Gespräche dazu, den Stellenwert des EOP in der Lernbiographie der Studierenden zu thematisieren.